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#863 Spanien - Wie raus hier? Endlich Milch und ein verschlossenes Tor!

20.02.2024 Alles Mist!

        

Schönen guten Morgen, 

 

die Sonne scheint mal wieder. Langsam gewöhne ich mich etwas dran. Vor zwei Jahren war ich zu dieser Zeit mit Zottl im winterlichen Finnland unterwegs. Heute, in Spanien. In einem abgelegenen Waldgebiet. Ein wenig verrückt das Ganze. 

 

Schnell einen Insta Post absetzen, dann weiter in der Routine. Aufstehen, Laptop, Duschen. Letzteres klappt heute schon besser. Der Vorhang wird mit Hilfe von STYYL Magneten aus dem Weg magnetisiert. So kommt er nicht an meinen Körper ran beim Duschen. Klappt super. 

 

Doch das mit der konstanten Wassertemperatur ist noch immer nicht wirklich gut. Nur wenn ich den Wasserhahn voll aufdrehe, bekomme ich eine halbwegs konstante Wassertemp. Wenn ich nur halb aufdrehe, wird das Ganze unberechenbar. So ein Mist! So wird man gezwungen, Wasser zu verschwenden! 

 

Nach der Duschorgie, bei der praktisch alles aus dem Bad raus muss, alles wieder trocken legen und anziehen. Abwasch machen und vor die Tür. Hobo wegräumen. Die Asche wird auf feuchtem Untergrund verstreut, der Hobo auseinander gebaut in 10 Sekunden und in seiner Tasche im Heck verstaut. Doch als ich die Türen öffne, purzeln mir Kai und Flauschy entgegen. Oh, oh...wollen die abhauen? Auf der Flucht? Weils hier keine Milch mehr gibt? Oh je...jetzt müssen wir aktiv werden. 

 




Zurück im KaiForceONE checke ich via Google, wo der nächste Lidl ist. Einen riesen Einkaufsshop will ich nicht. Da find ich wieder nix und es dauert ewig. Das Chaos bei Lidl ist überschaubarer und die Preise stimmen auch. 

 

60 km von uns werde ich in Cuenca fündig. Dann mal los. Doch niemand will mit nach vorne. So sitzt Kai der Offroad Bär wieder neben mir. Auch ganz nett und offroad geht es ja erstmal auch. Nur wo lang, das ist etwas unklar. Wie kommen wir aus diesem Wald wieder raus, ohne die gleiche Strecke zu fahren wie gestern?

 

Wir fahren erstmal geradeaus weiter. Über eine gerodete Lichtung, in den Wald, durch Pfützen. Später mal rechts, noch mehr Matsch und Wasser. Der Sprinter erledigt das mit Bravour. Keine Probleme. Bei keinem der vielen, gefilmten Löcher. Wir kommen gut durch. Hier stecken bleiben, wäre auch denkbar doof. Hilfe finden wäre schwierig. 

 

Nach einigen Kilometern Planlosigkeit, kommen wir an eine Kreuzung. Mist! Wo lang. Auf Google Maps ist nichts zu erkennen. Die wollen uns schon seit Kilometern durch eine Waldschneise mit Stromleitungen führen. Das sind mal Penner! Das ist kein fahrbarer Weg!

 

Doch Dank mapy.cz finden wir die richtige Richtung und fahren links. Den Berg runter, steil. Und wenig später erreichen wir das Dorf Fuertescusa an der CUV-9031. Wir folgen Schlucht und Fluss, fahren durch Felstunnel und freuen uns auf den Einkauf. 

 

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Nach Cuenca finden wir problemlos, auch zum Lidl. Es spült uns dabei aus den Bergen raus, an blühenden Bäumen vorbei und durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet. 

 

14 Uhr ist es, als wir auf den Lidl Parkplatz rollen. Parken, Gegend etwas beobachten. Um 14:30 Uhr mache ich mich auf in den Lidl und komme 30 Minuten später mit einem gut gefüllten Wagen und 65 Euro ärmer aus dem Laden raus. Angenehme Preise in Spanien, Gurke 75 Cent, Liter Milch 1.05 Euro, Bier im Angebot, usw. Einkaufen also deutlich angenehmer als in Skandinavien. 

 

Jetzt noch alles verstauen im KaiForceONE und wir können weiter. Dank der großen Ikea Vorratsbox unter dem Bett und der Warmhalteschublade über der Truma, ist genug Stauraum für alles vorhanden. Ruckzuck ist alles problemlos verstaut, der Kühlschrank wieder voll. Wir können weiter. 

Aber wohin?

 

Hm...paar Kilometer könnten wir ja schon noch machen heute. Aus Nordosten kommt schlechtes Wetter. Je weiter südlich wir sind, desto besser. Also...oh..ein kleiner See...in den Bergen...200 km. Okay, nehmen wir. Richtung stimmt auch. Los gehts!

 

Wir folgen der N-420, kommen mal wieder durch Berge, verlassen sie wieder, fahren an Feldern vorbei und bei tiefer stehender Sonne und schönem Licht erreichen wir die A3 gen Murica. 50 km entspannte Autobahn. Tempomat. LKW vor mir, 90 km/h. Reicht! Mehr Geschwindigkeit brauchen wir nicht. Frisst nur Diesel. Und eilig haben wir es nicht. 

 

In La Roda verlassen wir den Highway und treffen auf die CM-3135. Hier lernt man, was geradeaus fahren heisst! Kilometerlang keine Kurve und nur Felder. Windräder stehen rum, wie überall hier in der Gegend. Ein Windpark neben dem anderen. Ist ne windige Gegend hier. Kann ich bestätigen. Seit Tagen Wind. 

Rechts von uns verabschiedet sich nun die Sonne bis morgen. Roter Himmel und dunkel. 

 

Bei Dunkelheit erreichen wir die A-32. Gut ausgebaute aber enorm kurvige Strecke durch einen Canyon. Verkehr ist kaum noch, wir können hier geniesserisch die Kurven mit dem Sprinter durchjagen. Macht Spass. Einzig das Fernlicht ist nervig. Wenn ich es aktiviere, dauert es 2-3 Sekunden, bis die Scheinwerfer hoch fahren und in die Weite leuchten. Wenn ich jedoch Fernlicht aktiviere, dann will ich SOFORT Licht nach vorne und nicht erst in 3 Sekunden! Klar, ich könnte den Hebel in Lichthupenhaltung zum Lenkrad ziehen permanent...aber das ist nicht Sinn der Fernlichftunktion. Für mich ist klar: Sprinter nur mit Zusatzlampen im Kühlergrill. Das Fernlicht ist zwar hell, aber langsam und somit für mich nervig. 

 

Nach zig Kurven kommen wir nach El Jardin an unseren Abzweig. Auf schmaler Straße geht es bergauf auf Asphalt. Hm...dachte wir fahren hier Schotter. Aber egal, ist schon 20 Uhr, ist mir so auch fast lieber. Kommen wir schneller voran. 

 

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Nach einigen Kilometern findet Google dann: hier rechts! Zack...Asphalt ende. Feldweg! Ab in die Büsche. Noch 3,4 km. Das kann ja lustig werden. 

 

Wir rumpeln dem Weg entlang, immer wieder Pfützen, zum Glück kein Matsch. Bäume und Büsche kommen uns näher, es geht nur langsam vorwärts. Um uns rum stockdunkel, von der Landschaft kaum was zu sehen. Zudem volle Konzentration auf den Feldweg. Viele Kurven und einige enge Stellen. Kein Netz mehr. Wo endet das Ganz nur?

 

Vom Team, trotz Milch an Bord, nichts zu sehen. Hat sich wohl noch nicht nach hinten durchgesprochen. So fahren Offroad Kai und ich alleine durch die schwarz Nacht. Irgendwann, 1,5  km vor dem Ziel, taucht rechts ein Gebäude auf. Unbeleuchtet, umzäunt...seltsam...Alt oder neu? Schwer zu sagen. So dunkel. Weiter.

 

500 m später, wir biegen um eine leichte Linkskurve, ist plötzlich ein Tor im Weg. Geschlossen. Gesichert mit Schloss. Äh...hat da mal jemand einen Schlüssel? Google sagt, wir müssen da lang! Niemand hat den Schlüsse, hier ist Schluss. Es geht nicht weiter. Rechts führt zwar ein angedeuteter Weg weiter, doch als ich mir den zu Fuss anschauen...äh...nee...lieber nicht. Zugewachsen und nicht vertrauenserweckend. Umdrehen...zurück...fu***! 

Und wohin dann? Kein Netz! Kein Plan. 

 

Drehen auf engem Raum in 6 Zügen, dann zurück. Bei dem etwas unheimlichen Haus will ich nicht stehen. Also zurück bis zum Asphalt. Das Netz zurück. Ich suche. P4N bringt in der Ecke hier nix. Keine Plätze. Die haben nicht mal unser Ziel als Schlafplatz. Hm....

 

Ein Stück die Straße hoch, führt ein Feldweg auf eine Lichtung. Wäre ein Versuch wert, nur n Kilometer berghoch. Also los. 

Doch als wir ankommen...PRIVADO...Privatweg...scheisse! So steh ich nun am Wegesrand und weiss nicht wohin. Kein Plan...und auch etwas gefrustet. Da klingelt das Handy....Timo. Der sitz zusammen mit Julia und Dirk bei sich in der Firma und genießt einen Feierabend Drink. Wir quatschen 20 Minuten. Danach geht Dirk vermutlich ins Bett und ich...ich brauch einen Platz zum Pennen. 

 

Ich schaue mir nochmal die Umgebung an, sehe, dass es noch eine zweite Zufahrt zu meinem anfangs angedachten Schlafplatz gibt. 13 km....hm...also gut. Geben wir der Sache noch eine Chance. Durch zig Kurven bergan durch Buschland. Oben angekommen geht es genauso weiter nur ohne Steigung. Dann erreichen wir ein Dorf, vermutlich Masegoso, streifen es und verlassen es wieder gen Pampa. Auf Schotter-Lehm Mischung, der Weg schlechter werdend und schmaler. Doch plötzlich kommen wir auf einen breiteren, besseren Schotterweg. Der führt uns erst eben mitten durch einen Windpark, dann bergab und etwas kurviger, aber breiter Straße unserem Ziel immer Näher. 

 

An einer weiteren Kreuzung kurz halbe Panik...da ist wieder ein verschlossenes Tor. Doch oh Glück, da müssen wir nicht lang. Für uns geht es scharf rechts rum. Bergab. 1 km noch. 

 

Und zack...am Ziel! Alter...letzte Kurve und die Laguna del Arquillo soll vor uns liegen. Zu sehen ist davon jedoch heute Nacht nichts. 21 Uhr. Mir auch egal. Ich bin platt für heute. Parken auf dem kleinen Parkplatz, Sitz drehen, Abendbrot. Auf kochen hab ich keinen Bock. Es gibt Brot, Käse, Gurke. Das muss es tun. 

 

Und wie aus dem Nichts, sitzen plötzlich Friedrich und Co-Pilot in der Dinette. Huch...aha...Milch...hat der Buschfunk es schon nach hinten durchgegeben. Dachte, das braucht bis morgen. Na dann....ich stelle einen Liter auf den Tisch der selig angeschaut wird von den beiden. Morgen früh gibts 3Bears Porridge. Versprochen! Ein seliges lächeln meine ich auf den Gesichtern der beiden zu erkennen. 

Schön, wenn das Team wieder happy ist!

 

Bis Mitternacht noch etwas schneiden und dann ab ins Bett. Durch für heute. Abe sowas von! 

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: siehe Blog von gestern

abends: Laguna del Arquillo

 

Unsere heutige Route: ca. 290 km

 

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